Die Rache-Agentur by Annie Sanders

Die Rache-Agentur by Annie Sanders

Autor:Annie Sanders [Sanders, Annie]
Die sprache: deu
Format: mobi
Tags: Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Herausgeber: rowohlt
veröffentlicht: 2012-09-05T13:51:19+00:00


Georgie stand auf und streckte sich. Dann räumte sie das Fotoalbum weg und sah auf die Uhr. Sie war schon halb die Treppe nach oben gelaufen, um sich ein Bad einzulassen, als sie hörte, wie Ed den Schlüssel ins Schloss steckte. Ihr Herz fing an zu pochen.

«Hallo.»

Ed schreckte auf und sah zu ihr hoch. «Oh, hallo. Ich dachte, du bist schon längst im Bett.»

Georgie kam nach unten und blieb vor ihm stehen. «Nein, nein. Libby übernachtet bei einer Freundin, und ich dachte, wir hätten einmal wieder Zeit für uns. Du weißt schon, zum Reden.»

«Aha.»

Er drehte sich um, hängte seinen Mantel auf und strich sich das Haar zurück.

«Möchtest du einen Drink?», fragte Georgie fröhlich.

«Äh, ja, bitte. Hast du etwas dagegen, wenn ich mich ins Wohnzimmer setze?»

«Oh, aber ich habe mit dem Essen auf dich gewartet.»

Er folgte ihr in die Küche. «Ich habe dir doch gesagt, dass ich essen war.» Er betrachtete den Tisch, der sorgfältig gedeckt war und auf dem Kerzen standen, die darauf warteten, angezündet zu werden. «Tut mir leid, aber ich bin total satt. Kannst du das Essen nicht einpacken und in den Kühlschrank stellen? Ich wärme es mir morgen auf.»

Georgie merkte, wie ihr die Situation aus den Händen glitt. So hatte sie das nicht geplant. «Aber ich habe noch nichts gegessen.»

«Dann iss doch jetzt etwas. Ich gehe rüber und sehe mir Newsnight an, okay?»

Damit drehte er sich um und verließ den Raum.

«Ed, wir müssen uns unterhalten», platzte Georgie heraus.

Er hielt inne, und sie konnte sehen, wie er die Schultern straffte, bevor er sich umdrehte. In seinem Blick lag Skepsis. Wusste er, was jetzt kam? Nicht alles, das konnte er nicht.

Georgie rieb sich über das Gesicht. «Ed, bitte setze dich.» Sie begann, die Teller abzuräumen, während sie darüber nachdachte, wie sie anfangen sollte. Ed ließ sich schwerfällig auf einem Küchenstuhl nieder und seufzte.

Als sich Georgie umdrehte, um ihn anzusehen, konnte sie das Hämmern ihres Pulses in den Ohren hören. Das war einer dieser Augenblicke, in denen sich alles änderte, und sie fühlte sich, als würde sie jeden Moment in Eiswasser eintauchen. «Ed, ich weiß, dass du … seit einiger Zeit eine Affäre hast.» Georgies Mund bewegte sich, doch sie konnte nicht fassen, dass sie die Worte tatsächlich aussprach.

Obwohl sein Gesichtsausdruck gleich blieb, schien sich etwas an seiner Haltung zu verändern. Georgie wartete ab, weil sie sich nicht sicher war, ob er etwas sagen wollte. Doch nachdem die Sekunden qualvoll verstrichen, sprach sie weiter.

«Es ist ein Päckchen angekommen. Ich musste es von der Post abholen. Darin war ein Pullover aus Kaschmir. Ein Hotel hatte ihn geschickt. Sie hatten ihn in dem Zimmer gefunden, in dem du übernachtet hattest.»

«Moment mal», sagte Ed verdutzt. «Ein Päckchen von einem Hotel? Darum geht es? Lass mich mal sehen. Hotels haben eine Menge Gäste, weißt du. Hast du nie daran gedacht, dass es sich vielleicht um eine Verwechslung handeln könnte?»

Georgie zögerte. Er schien wirklich erstaunt zu sein. Doch dann dachte sie an das Restaurant. «Das ist es nicht allein. Es geht um Cardiff. Du warst gar nicht mehr dort, oder? Das Projekt ist bereits seit einer Ewigkeit abgeschlossen.



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